«Ihre grosse stimmliche Wandelbarkeit, ihr unaufhörliches Aufspüren von Stimmungen in Musik und Wort sowie ihr authentisches Auftreten machen sie zu einer faszinierenden Künstlerpersönlichkeit».
Julia Schiwowa studierte in ihrer Heimatstadt Zürich klassischen Gesang, schloss 2007 mit Auszeichnung ab und war 2007-2009 Mitglied des Schweizer Opernstudios. Sie ist Preisträgerin des Berti-Alter-Preises, des Marguerite Meister-Preises und des Thalwiler Kulturpreises (2021) und war Stipendiatin der Schweizerischen Studienstiftung. Konzerte mit geistlichem Repertoire führten Julia Schiwowa seit Abschluss ihres Studiums musikalisch in verschiedene Jahrhunderte, mittlerweile umfasst ihr geistliches Repertoire die wichtigsten Oratorien und Messen (siehe Repertoire weiter unten). Ihre grosse Leidenschaft aber gilt dem Musiktheater in seinen unterschiedlichsten Formen und dem Chanson.
Seit Abschluss ihres Studium bringt Julia Schiwowa eigene Produktionen auf die Bühne, beginnend mit „Soll und Haben – ein Finanzliederabend! (Kabarettistisches Musiktheater, 2010/11), «The Fatal Hour» (Thematischer Konzertabend für Sopran und Barockensemble 2012) und „Paris, je t’aime!“ (Chansons und Anekdoten als Hommage an die Stadt der Liebe, 2013). In den folgenden Jahren kristallisierte sich immer mehr ihr unverwechselbarer Stil heraus: Sie singt Chansons und verbindet diese mit Witz und Charme mit Geschichten an der Grenze zwischen Fiktion und Realität. Die Begegnung mit dem Chansonnier Marbour brachte Julia Schiwowa dazu, selber mit dem Komponieren zu beginnen. 2016 erschien ihr Album zum gleichnamigen Bühnenprogramm «Le Röschtigraben» mit Chansons von Marbour/Schiwowa bei Spring & Fall Music. 2017 folgte Julia Schiwowas Mundart-Advents-Show «Törli uf, Törli zue» mit eigenen Mundartliedern, mit welchem sie im Trio durch die Schweiz tourte und welches 2018 als Orchesterversion erschien. 2019 kam mit «Bitte wenden! Eingeschweizert ist nicht ausgebayert» das erste kabarettistische Musiktheater des Musikerinnenduos menze&schiwowa mit Eigenkompositionen und Texten der beiden auf die Bühne. 2022 feierte das zweite gemeinsame Programm «Wer hätte das gedacht?» unter der Regie der herausragenden Wiener Puppenspielerin Manuela Linshalm Premiere, diesmal in Verbindung mit lebensgrossen Klappmaulpuppen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gestaltet Julia Schiwowa zusammen mit Barbara Böhi, Benjamin Berweger und Sarah Widmer auf YouTube den erfolgreichen täglichen Live-Stream «Einsingen um 9«, für welchen sie ebenfalls regelmässig komponiert. Ausserdem ist Julia Schiwowa seit über 10 Jahren Teil der Close Harmony Formation The Sam Singers, welche die Hits der 30er- bis 50er-Jahre pflegt. Dies brachte sie in den letzten Jahren immer öfter auf die Showbühne. Gleichzeitig geht sie ihrem langjährigen Wunsch nach, auch das klassische Musiktheater wieder vermehrt zu bespielen. So hat sie sich 2020 der Zürcher Kammeroper angeschlossen.
Ihre grosse stimmliche und stilistische Wandelbarkeit brachte Julia Schiwowa bisher an sehr unterschiedliche Orte (vom Kleintheater bis auf die Opernbühne und vom Jazzclub bis ins Hallenstadion) und führte zu Zusammenarbeiten mit hochkarätigen Musikern aus verschiedenen Stilrichtungen. Hier ein paar Highlights der letzten Jahre:
- 2014: Tournée „Radio Beromünster“ mit der Atlantis Big Band (Sam Singers)
- 2014: Schweizer Tournee mit der Bachstiftung St. Gallen
- 2016: Le Röschtigraben CD-Release und Bühnenprogramm mit schiwowa & band
- 2017: Tournée (Deutschschweiz) mit dem Mundartstück „Törli uf, Törli zue“
- 2018: Neujahrskonzert in der Tonhalle Maag mit der Südwestdeutschen Philharmonie, Leitung: Kevin Griffiths
- 2018 bis 2023: Opernarien im KKL Luzern und in der Tonhalle Zürich mit dem Gewobag- Chor und dem Sinfonieorchester Camerata Cantabile (Leitung: Christof Brunner)
- 2017-2022: Jährliche Show „New York Xmas“ im KKL mit dem Swiss Pops Orchestra (Sam Singers)
- 2018: Törli uf, Törli zue mit dem Sinfonieorchester Camerata Cantabile (Leitung: Christof Brunner)
- 2019 und 2021 und 2022: Swiss Cup live Band im Hallenstadion Zürich
- 2020, 2021, 2023: Auftritt der Sam Singers mit der Pepe Lienhard Big Band (KKL Luzern 2021)
- 2020 und 2023: Melodienkarussell der 50er Jahre im KKL mit dem Swiss Pops Orchestra als Caterina Valente
- 2021: Als Manuelita und Cathérine in J. Offenbachs «Pépito» und «Pomme d’Api» mit der Zürcher Kammeroper
- 2022: «Wer hätte das gedacht?» Musiktheater verdichtet und verpuppt
- 2022: Als Ernestina in G. Rossinis «Equivoco stravagante» mit der Zürcher Kammeroper
- 2023: Solo-Sopran im Requiem von G. Verdi mit der Camerata Cantabile
Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin und Bandleaderin hat Julia Schiwowa bisher drei Bücher veröffentlicht:
- «Die gesunde Stimme. Ein Ratgeber zur Gesunderhaltung der Stimme und zum Umgang mit Stimmstörungen«, 2008 Nepomuk Verlag, Basel.
- «Schoggi-Berliner zum Mitnehmen!«, 2015
- «Bausteine der Singstimme«, ein ABC der Stimmtechnik, 2018
Julia Schiwowa ist Mitbegründerin der internationalen Initiative art but fair, betreut seit 2015 SängerInnen mit Stimmproblemen im SingStimmZentrum Zürich, ist seit 2018 Mitglied der Geschäftsleitung bei der Stimmtuul GmbH und seit 2020 Einsängerin bei Einsingen um 9.
Persönliches
Julia Schiwowa lebt mit ihrem Mann, dem Fotografen Dennis Yulov, und den beiden gemeinsamen Kindern am Zürichsee. Ihr Hobby ist das Klavierspielen und sie mag Violin- und Klaviermusik, Monteverdi, Gesualdo und Co. und Jazz. Sie denkt sehr gerne nach und interessiert sich brennend dafür, warum Menschen so handeln, wie sie handeln, wenn sie denn handeln. Sie hätte nie gedacht, dass ihr das Aquarium ihrer Tochter gefallen könnte. Aber sie hat es immerhin zugegeben, als sie es bemerkt hat. Nicht das Aquarium. Die Freude darüber natürlich.